Reaktionen der Filmakademie Wien (oder einiger ihrer Proponenten.)
Ist diesen Herrschaften nicht bewu§t, wie berechenbar und lŠcherlich
dumm sie sind? Untenstehende Reaktionen langten schriftlich bei
mir ein, und es sind nur einige davon, manche kamen auch anonym.
Alle aber im Duktus und vermeintlich gefundenen Ansatzpunkt -
"mangelnde Bekanntheit" - gleich: Nicht einer, der auf
eine Leistung von mir eingeht, diese kritisiert, oder auf mein
Schreiben sachlich eingeht. Stattdessen: Primitive Beschimpfung
und VerwŸnschung. Wenn das das Klima ist, das an dieser AusbildungsstŠtte
herrscht, dann kann man nur noch Schlimmstes fŸr die Zukunft erwarten.
WŸ§te ich nicht, da§ es dort auch Menschen gibt, die anderen Geistes
Kind sind und deren Werk ich sehr achte. Leider - ich erwŠhne
es nun doch - waren einige meiner "Kollegen," die mit
mir die Vorstellung besuchten und empšrt waren, zu "vorsichtig"
um ihre AnkŸndigung, gleich mir schriftlich zu diesem schlechten
Film Stellung zu nehmen umzusetzen. Aber das bin ich ja auch lŠngst
gewšhnt. Feigheit, Falschheit und Vermassung sind in diesem Land
leider sehr kennzeichnende Eigenschaften.
Die
erste Reaktion schrieb: Hr. Stefan Pfundner. Sie kennen ihn sicher.
Guten
Tag Hr. Wagner,
ich hoffe das Sie auch ein schriftliches Dokument ohne SchwŸlstigkeiten
und peinlichen Wortkreationen lesen kšnnen.
Finde es wirklich beŠngstigend womit unbekannte, erfolglose Schriftsteller
bzw. Schauspieler Ihre Zeit vertreiben ! Was Sie verfasst haben
war keine Kritik sondern ein Manifest in dem Sie klar Ihre €ngste
verarbeiten mu§ten, die anscheinend durch den Film in Ihnen geweckt
wurden...
†brigens: Tipp: Vor dem Kinogang sich Ÿber den Inhalt informieren
dann bleibt Ihnen und vor allem allen anderen ein grauenhaftes
Geschreibe, welches wirklich unnštig aufregt, erspart.
2.Tipp:
Film verstehen von James Monaco....es wird Ihnen helfen...
gute besserung
Ich antwortete darauf nur mit: Quod erat demonstrandum.
Die
zweite Reaktion von einem Peter Birdinger Šhnelt der ersten erstaunlich
- in Unsachlichkeit wie Bezugspunkten:
sehr
geerhter herr wagner
als ich auf der seite des filmfestvals der wiener filmakademie
ihren všllig ŸberflŸssigen und von gekrŠnktem "nicht-einmal-duchschnitts-schauspieler-stolz"
nur so strotzenden eintrag den film auswege betreffend gelesen
hatte, dachte ich mir erst, nicht einmal ignorieren. wieder mal
einer der es halt nicht geschafft hat und sich jetzt unnštig aufpudelt.
aber dann hat mich ihre dumme diffamierung doch soweit gebracht
jetzt auf ihrer, im Ÿbrigen sehr durchschnittlich gestalteten
homepage (pa§t sich die automatisch an ihre leistungen an?) ein
paar fragen zu stellen.
1. sind sie wirklich so armselig wie ihr eintrag?
2. ihre angedeutete hilfe dŸrfte wohl berechtigterweise der schere
im schneidetisch zum opfer gefallen sein, da ich mich beim besten
willen nicht daran erinnern kann ihren namen schon einmal in einem
richtigen film wahrgenommen zu haben.
3. sind sie psychisch labil und neigen dazu inhalte in filmen,
die ihr eigenes leben betreffen zu verdrŠngen und sich in aggression
zu flŸchten?
falls sie 2 der 3 fragen mit ja beanworten kšnnen gibt es noch
hoffnung auf besserung fŸr sie, falls nicht wŸrde ich sie bitten,
wenn sie schon keine ahnung von film haben, sich weiter dem theater
zu widmen, das gestalten wie ihnen anscheinend immer noch einen
platz zu bieten scheint.
ich wŸnsche ihnen in ihrer zweifelsohne herrausragenden schauspieler
karriere viel glŸck und versichere ihnen, dass sie auf der filmakademie
sicher niemandem abgehen werden.
mit freundlichen gr٤en, pieter birdinger
Meine
Antwort darauf ist allgemein zu verstehen: Als weitere Ausfaltung
meines Standpunktes fŸr Sie, den Leser dieser Seiten, nicht als
Reaktion auf derartig stupide Schreiben, deren noch weitere kamen.
Nicht eines bezog sich auf irgendeine Leistung von mir oder auf
einen Sachpunkt - allesamt sind sie nur Beschimpfungen oder vermeinte
Verhšhnungen. Erstaunlich.
Guten
Morgen, Herr Birdinger,
da
der von Ihnen ausgefertigte Beitrag nicht in das von Ihnen benŸtzte
GŠstebuch gehšrt - das ausschlie§lich der Kabaretttragšdie
ZWEI SEELEN - EINE WELT und den dabei erbrachten Leistungen auf
der BŸhne gewidmet ist - habe ich mir
erlaubt, ihm dort zu lšschen und ihn auf jener Seite meiner "Schriftstellerhomepage"
als Reaktion einzutragen, auf welcher sich
auch der entsprechende Brief samt erster Reaktion befindet - nun
also mit einer zweiten Reaktion.
Die
sich der ersten recht bemerkenswert anfŸgt und auf meine zweifellose
nicht vorhandene BerŸhmtheit grš§eren Stiles mehr Bezug
nimmt als auf den Film selbst, was fŸr sich spricht und alles
von mir Gesagte weit mehr als ohnehin befŸrchtet bestŠtigt
und gar ein Sittenbild
eines Soziotops vor Augen stellt. Dabei
erlaube ich mir den Hinweis, da§ man Ÿber andere Menschen doch
manchmal recht wenig wei§, und vielleicht manchmal in
persšnlichen Urteilen Ÿber das Gelingen anderer Menschen Leben
(ich spreche nicht von Einzelwerken) zurŸckhaltender sein
sollte. Aber
Sie stellen sich (im Versuch eines beleidigenden Urteils Ÿber
mich) einer Lebensbeurteilung aufgrund von Kriterien Ihnen
so erscheinender "Bekanntheit" - mal sehen, wo Sie Ihr
Leben noch hinfŸhrt, Herr Birdinger.
Gerne
nŠhme ich natŸrlich Kritik von Inszenierungen entgegen, an denen
ich mitwirk(t)e oder wie zuletzt ZWEI SEELEN - EINE
WELT selbst schreibe, produziere und spiele, oder meiner beiden
bisher vorliegenden BŸcher, oder von einem der hunderte
Artikel, die von mir veršffentlicht wurden, oder von einer Gesangsdarbietung.
Homepageerstellung
gehšrt zweifellos nicht zu meinen SpezialfŠchern, ich mache es
so nebenbei und eher widerwillig-notgedrungen,
auch weil ich zweilen dafŸr sogar AuftrŠge von Unternehmen erhalte,
v.a. deren graphische Gestaltung
verlangt nŠmlich im Gegensatz zur landlŠufigen Meinung keineswegs
hohe Gehirnleistung sondern oft recht stupide Gedankenflie§bandarbeit.
Nachdem
Sie v.a. meine darstellerischen oder literarischen Leistungen
beurteilen zu vermšgen meinen haben Sie sich aber gewi§
damit auseinandergesetzt
und ich harre der Kritik.
Nach
nahezu zwanzigjŠhriger Unterbrechung mit sehr bewegtem Lebensgang
seither habe ich im November 2001 fast "zufŠllig"
den Weg zur BŸhne
(bzw. zum Film) zurŸckgefunden. Wie weit er mich noch fŸhren wird
ist mir selbst spannend, ich erwarte aber
nichts von au§en, nur von mir. Ma§stab meines Lebens und Wirkens
soll mir ja nicht in erster Linie sein, wie karrierebetont
aussichtsvoll
etwas ist, auch wenn dieser Aspekt aus pekuniŠren GrŸnden nicht
ohne Bedeutung ist, sondern ob das was ich tue meinem
Anspruch an die Kunst nŠherkommt oder nicht. Hier verstehe ich
mich durchaus in einer gewissen "Verantwortung"
dem von mir in
langem Ringen immer mehr (und sicher nie abzuschlie§enden) herausgeschŠlten
Anspruch und Auftrag von Kunst
Ÿberhaupt gegenŸber. Eine Gewissensfrage.
So
wie Kunst eben grundsŠtzlich auch eine Frage der Person und Freiheit
des KŸnstlers ist. Einer Freiheit die tŠglich in mŸhsamer
Arbeit im Gewissen errungen werden mu§, um genau jener Gefahr
nicht zu erliegen, unter dem Deckmantel eines Werks
ein Machwerk in die Welt zu setzen das nicht Kunst ist sondern
politisches Werkzeug. Darauf bezieht sich in erster Linie
meine Kritik
auch den Film "Auswege" betreffend, und glauben Sie
mir: Ich war mit meiner Meinung nicht alleine.
Aber
offensichtlich war au§er mir niemand mutig genug, sich an diesem
ideologisch sehr belasteten Thema mšglicherweise die Finger
zu verbrennen und gegen den Mainstream eines von einer Mehrheit
als zu Sollendem Definierten zu opponieren. Denn schon
wie die beeindruckende Liste der Sponsoren zeigt gehšrt es lŠngst
zum guten Ton, die eigene moralische Gutheit (die eine
Selbstgerechtigkeit
ist) durch Umerziehungsma§nahmen anderen aufzuzwingen als TŠtigkeits-
und Rechtfertigungserweis. Mehrheit
oder Anerkennung durch Institutionen, ja Ÿberhaupt Erfolg - und
das sollten Sie sich fŸr Ihr Leben auch gleich merken -
ist eine andere, figuralere Dimension als Wahrheit und Schšnheit.
Mit der QualitŠt eines Werks hat das nicht primŠr zu tun.
Deshalb
erlaube ich mir Kritik an allem und jedem, und habe es mir stets
erlaubt, auch unter existentieller GefŠhrdung (was zu beweisen
sich auch von Ihnen noch verlangte) und sogar gro§en Benachteiligungen
in Bereichen, die Sie sich wahrscheinlich nicht
einmal trŠumen kšnnen, soweit darf ich aus meinem Leben andeuten.
Damit rechtfertige ich nichts, und verstecke mich auch
nicht hinter "Verkanntheit" o.Š. um meine in Ihren Augen
geringe Bekanntheit zu argumentieren. Stets habe ich meine
eigene Mangelhaftigkeit
zu beheben als ersten Auftrag gesehen.
Aber
es ist fŸr mich als Mann des Wortes (als der ich mich schlie§lich
begreifen mu§te) unerlŠ§lich, diese Kritik (die im Gegensatz
zu anderen Werken ein inhaltlich-sachlicher und direkter Disput
Ÿber das Vorfeld von Kunst ist) auch herauszuarbeiten
und einer Diskussion zu stellen um dadurch seinen Anspruch auch
der Konfrontation zu šffnen. ("Non petere - non
redudiare": Ich war au§erdem eingeladen; wenn das keine Aufforderung
ist?) Denn der Mensch sucht weil braucht ObjektivitŠt,
sosehr der Ort der Wahrheit (und darin liegt eben die GefŠhrdung)
das Subjekt ist. Dazu
sind mir in meinem kleinen und hšchst bescheidenen Ma§stab die
begegnenden Dinge meines - eben meines - Alltags jene Dinge,
aus denen mir Auftrag erwŠchst naturgemŠ§ zu reagieren, mit dem
Wort - ob nun bestehende Hierarchien diese Aufgabe mit
einer Stellung bedenken oder nicht. Man kann nur immer den Anzug
ausfŸllen, der einem zur VerfŸgung steht, denn das Entscheidende
im Leben ist nicht machbar sondern der Wahrhaftigkeit des Selbstvollzuges
immanent.
Ob
ein anderer auch meint es sei Unsinn oder nicht. Denn Verstehen
ist auch ein Problem desjenigen, der verstehen soll, nicht
nur des zu Verstehenden.
Aber ich sehe mich nicht zufŠllig im Strome der abendlŠndischen
Philosophie und Kunsttradition stehend,
die mir auch sagt, da§ mein Gewissen von mir nicht zuerst verlangt
von der Wirkung, sondern von der Gerechtheit meines
Handelns und Denkens, dem "Sich selbst treu sein" auszugehen.
Das "fŸr-andere" erwŠchst also aus dem recht
verstandenen
"fŸr-sich."
Zum
Abschlu§ noch: Leider wies auch Ihre Antwort sachlich wenig Substrat
auf, soda§ Sie mir den dozierenden (weil antizipieren
mŸssenden) Duktus meines Schreibens nachsehen mšgen.
Mit
besten WŸnschen fŸr Ihren weiteren Lebensweg
Eberhard
Wagner
P.S.
In "Auswege" habe ich Ÿbrigens nicht mitgewirkt.
Link
zum Filmfestival Wien
der Filmakademie Wien, Mai 2003 |