DIE FRAGE DER ZULASSUNG DER FRAU ZUM ALTARDIENST
5. Weisheit und Umsicht des 2. Vatikanums bei der Liturgiereform
Die Weisheit betrifft die Zweckbestimmtheit: Jede Liturgiereform
mu§ einen wahren Fortschritt an Heiligkeit und im kontemplativen
Leben der Mitglieder der Kirche zum Ziel haben, einen Fortschritt
in der Darbringung geistiger Opfer (1 Petr 2,5), kurz einen Fortschritt
in der ŸbernatŸrlichen NŠchstenliebe, der nicht vergeht, in ihrer
Eigenschaft als Liebe zu Gott und als ŸbernatŸrliche Liebe zum
NŠchsten, gemŠ§ erstem Johannesbrief.
Die Umsicht betrifft die Wahl der Mittel. Man mšge Innovationen
nur dann einfŸhren, wenn der Nutzen fŸr die Kirche sie wahrhaftig
und sicherlich fordert, und nur, dachdem man sich versichert hat,
die die neuen Formen gewisserma§en organisch aus schon bestehenden
Formen hervorgehen. (Sacrosanctum Concilium, 23) Das ist bei den
Ministrantinnen sicherlich nicht der Fall. Was das Konzil wirklich
sagt, ist eine Art Anwendung des bekannten lehramtlichen Prinzips
"Nihil innovetur nisi quod traditum est" auf die Liturgie.(24)
Die liturgische Tradition zeigt klar, da§ die Frau weder zum Priestertum
zugelassen wurde noch Zutritt zum Heiligtum erhielt. Es gibt gemŠ§
den Aussagen des Konzils einen unverŠnderlichen Teil in der Liturgie,
der eine gšttliche Institution ist.(25) Sind die Berufung der
Frau als Abbild der Jungfrau Maria, der Neuen Eva, und die Berufung
des Mannes als Abbild Christi, des Neuen Adam, nicht durch die
Schšpfung (Gen. 2 und 3) eine gšttliche Institution? Ich mšchte
neuerlich betonen, da§ es hier nicht um die persšnliche Heiligkeit
der Glieder der Kirche geht, sondern ohne jede Demagogie um den
intelligenten Respekt vor einem unkonventionellen Symbolismus,
weil dieser von Gott, dem Schšpfer und Gesetzgeber, gewollt ist.
Weil man diese Schšpfungsordnung in den Vereinigten Staaten beispielsweise
zurŸckweist, gibt es dort einige, die es nicht mehr akzeptieren,
Gott Vater zu nennen, unter dem trŸgerischen Vorwand, da§ er nicht
mehr Vater als Mutter sei.
(24) Man mšge nicht Neues einfŸhren, wenn es nicht in der Linie
der Tradition liegt (vgl. Hl. Cyprian, Correspondance, BudŽ, 1961,
Brief 74, wo diese Aussage des hl. Papstes Stephan zitiert und
diskutiert wird; siehe auch DS 110 u. 3626)
(25) "Pars immutabilis utpote divinitus instituta",
Sacrosanctum Concilium 21, d.h. einen Teil, der insoferne unverŠnderlich
ist, als er von Gott selbst eingesetzt ist. Sind die mŠnnliche
und weibliche Eigenart nicht durch die Schšpfung selbst mit dem
Lehramt verbunden?Die gleiche Konstitution sagt ferner Ÿber die
Liturgie, da§ es manchmal Elemente gibt, die innerlich schlecht
mit der inneren Natur der Liturgie selbst korrespondieren, weil
die Texte und die Riten mit grš§ter Klarheit die Heiligen Wahrheiten
ausdrŸcken mŸssen, die sie bedeuten, damit das christliche Volk
sie, soweit mšglich, einfach erfassen kšnne.